Dimension

Wettbewerblicher Dialog

Einzugsgebiet

Ca 261k EW

Team

3 Berater:innen

Die gemeinsamen Ausschreibung zweier Landkreise zur Vergabe eines Rahmenvertrages zur Beschaffung von Abfallsammelfahrzeugen im Verfahren des wettbewerblichen Dialogs.
Klingt zunächst kompliziert, der Aufwand hat sich aber gelohnt. Der Landkreis Bad Kreuznach musste aufgrund einer Kommunalisierung erstmals Abfallsammelfahrzeuge anschaffen, war sich aber zum Zeitpunkt der Ausschreibung noch nicht sicher, wie viele Fahrzeuge er genau benötigt. Im Rhein-Hunsrück-Kreis wurden zeitversetzt verschiedene Sammelfahrzeuge benötigt und ein Fahrzeug quasi als Testfahrzeug direkt abgerufen. In den Dialoggesprächen konnte mit den Fahrzeugherstellern die ideale Konzeption der Fahrzeuge entwickelt werden. Am Ende stand eine jeweilige technische Spezifikation, die dann im Geheimwettbewerb zu bepreisen war. Der Geheimwettbewerb am Ende des Verfahrens unterscheidet den wettbewerblichen Dialog vom Verhandlungsverfahren und ist daher wettbewerbsintensiver.

Der Wettbewerbliche Dialog


Die Ausschreibung von Abfallsammelfahrzeugen in einem offenen Verfahren hat in der Vergangenheit vielfach nicht ideale Ausschreibungsergebnisse erzielt. Die Vergabestellen taten sich schwer, eine wirklich passende technische Spezifikation zu erstellen. Die Bieter wichen in ihren Angeboten oft von den vorgegebenen technischen Spezifikationen ab, was in aller Regel zu einem Ausschluss des jeweiligen Angebots führte. Bei vielen derartigen Vergabeverfahren wurde aufgrund unzureichender technischer Spezifikation eine Unzahl an Aufklärungsfragen gestellt, die die Durchführung des Vergabeverfahrens erheblich erschwerte. Als Alternative zu einem offenen Verfahren bietet sich aus den genannten Gründen der wettbewerbliche Dialog als alternatives Ausschreibungsverfahren an.

Projektablauf


Dem Dialogverfahren war ein Teilnahmewettbewerb vorgeschaltet. Im Rahmen des Teilnahmewettbewerbs wurden Mindestkriterien definiert, deren Erfüllung für die Zulassung zum Dialogverfahren notwendig war. Aufgrund des beschränkten Marktes war eine Vorauswahl im Teilnahmewettbewerb nicht vorgesehen. In den Dialoggesprächen wurden vor allem die ideale technische Spezifikation der Abfallsammelfahrzeuge erörtert und die Vertragsbedingungen für die Wartung der Fahrzeuge (Stichwort Full-Service) diskutiert. Nach Abschluss der Dialogphase wurden den Bietern die abschließenden Vergabeunterlagen elektronisch zur Verfügung gestellt. Auf deren Basis wurden dann die Preisangebote im Geheimwettbewerb eingeholt.

Die Fahrzeugflotte


Die im wettbewerblichen Dialog beschafften Abfallsammelfahrzeuge befinden sich in beiden Landkreisen im Einsatz und erfüllen die jeweiligen Anforderungen. Für die gesamte Flotte wurden Full-Service-Verträge abgeschlossen, da die Vorhaltung einer eigenen kompletten Werkstatt für beide Landkreise nicht sinnvoll war. Der Auftrag wurde an einen Generalunternehmer vergeben. Es erfolgte also keine losweise Vergabe (Fahrgestell, Aufbau, Schüttung), weil es den beiden Auftraggebern darauf ankam, ein funktionierendes Stück Abfallsammelfahrzeug zu erhalten. Bei Problemen gibt es für sie einen einzigen Ansprechpartner, der für die Problemlösung zuständig ist. Die Auseinandersetzung mit mehreren Auftragnehmern und damit der Frage, welches Gewerk Auslöser des Problems ist, wird somit vermieden.

Erfolgsbilanz
»Die gesamte Vergabe wurde zu unserer vollsten Zufriedenheit erledigt. Alle unsere Anforderungen wurden mit hoher Kompetenz und Zuverlässigkeit erfüllt, wobei die teamwerk AG immer auch die Praktikabilität der erarbeiteten Lösungen im Vergabeverfahren im Blick hatte.«,
Jochen Franke, Werkleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs Landkreis Bad Kreuznach

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